EFT Familientherapie (EFFT)
Über EFT-Familientherapie
Eltern zu sein, ist herausfordernd. Kinder brauchen einen sicheren Hafen und gleichzeitig den Raum und die Fürsorge, um zu wachsen. In diesem Spannungsfeld können Fehler gemacht werden und negative Muster entstehen.
Die Eltern-Kind-Beziehung wird durch die Eltern gestaltet und sie tragen die Verantwortung, zugänglich, emotional responsiv und emotional engagiert zu sein. Kinder lernen durch die emotional eingestimmte Präsenz der Eltern, ihre Gefühle zu regulieren.
Die bindungsbasierte, emotionsfokussierte Familientherapie (EFFT) nach Sue Johnson fokussiert auf die Bindungsbedürfnisse der Kinder und das Fürsorgesystem der Eltern. Sie unterstützt Eltern, Beziehungsblockaden abzubauen und das Wachstum aller Beteiligten zu fördern.
Fehler machen - Fehler reparieren
Fehler werden gemacht. Nicht auf die Bedürfnisse der Kinder einzugehen, zu ignorieren, laut zu werden, unangemessen zu schimpfen können passieren. Diese können Auswirkung haben, aber das braucht nicht so zu sein. Aus Studien wissen wir, dass das Reparieren der Fehler das wichtigste ist. Wo Eltern es schaffen nach ein Fehler transparent zu sein und Bindung wieder herzustellen, wird dies der Bindungsbeziehung und Resilienz wachsen lassen. Es reicht, als Eltern gut genug zu sein.
Negative Muster auflösen
Zwischen Eltern und Kindern können ebenso negative Muster und Beziehungsblockaden entstehen wie zwischen Liebespartnern. Ein Elternteil kann z. B. durch externen Stress beginnen, überzureagieren – von übermäßig schützend bis übermäßig tolerant – oder auch unterzureagieren, etwa durch Desinteresse bis hin zu distanzierter Ablehnung oder Rückzug. Ein Kind kann dadurch getriggert werden und beginnen, Bindungsbedürfnisse zu intensivieren – es reagiert auf Blockaden mit ängstlichen Reaktionen – oder zu minimieren, indem es sich distanziert und zurückzieht.
EFT versucht, das Empathieversagen zu durchbrechen und damit die Beziehungsblockaden zu lösen. Das Identifizieren des negativen Zyklus und das durch den Eltern Akzeptieren ihrer Rolle sind hier die erste Schritten. Wenn Eltern wieder emotional eingestimmt reagieren können, ist der nächste Schritt, dass das Kind wieder nach seine / ihre Verletzlichkeit zurückfindet, damit wieder an die Eltern wendet und sich auf die Reaktion der Eltern verlässt.
Positive Muster kreieren
Das Kind lernt wieder sein / ihre Bedürfnis aktiv zu kommunizieren. Eltern lernen, wieder Interesse an den Zielen und den Problemen des Kindes zu zeigen und erkennen die Fähigkeiten und Stärken an. Sie können sowohl wieder Zuneigung und Liebe zeigen als auch, ohne das Explorationsverhalten einzuschränken, Lenkung und Unterstützung geben.
„Gib mir Halt, lass mich los!“
Der EFT-Familientherapie (EFFT) ist gleichzeitig mit dem EFT-Paartherapie entstanden. Gail Palmer, ein Gründungsmitglied des ICEEFT-Vorstands, hat immer auch als Familientherapeutin gearbeitet. Siehe auch das Kapitel über EFFT in „Praxis der Emotionsfokussierten Paartherapie“ aus 2004.
Wie auch mit dem „Hold Me Tight“-Programm bei der EFT-Paartherapie ist 2007 für EFFT auch ein Seminarformat für Familien mit Heranwachsenden konzipiert worden, das „Hold Me Tight - Let Me Go“-Programm. In Norwegen ist dieses Programm auf den europäischen Kontext übertragen worden, siehe https://www.knill.no/kurs.html. Diese Form wird auch in den Niederlanden angewendet. Die EFT Community Deutschland plant, dieses Format 2025 auch in Deutschland verfügbar zu machen.